Für den letzten Tag in Hong Kong haben wir doch noch etwas Kultur in unseren Plan aufgenommen. Den Vormittag wollten wir im Tempel der 10.000 Buddhas verbringen, in dem eigentlich mehr als 10.000 Buddhas stehen, aber Tempel der 12853 Buddhas hat wohl nicht den richtigen Klang. Aber es hat mich dann doch mal interessiert, wieviele Buddhas stehen denn dort wirklich rum? Ich habe mal kurz durchgezählt:
12802 (zählt der jetzt doppelt?)
12810, 12811, 12812, 12813, 12814, 12815
12821 Buddhas, waren es also am Ende. Der Tempel war schon ziemlich cool und die Buddhas allesamt auffallend hübsch, wie man ja auf den Fotos sieht. Was mir nur ein wenig zu denken gab, war die Horde von Chinesinnen, die sich mit mir fotografieren lassen wollten. Hatten sie mich mit einem Buddha verwechselt? Aber noch bevor vor meinem geistigen Auge umfangreiche Diätpläne Gestalt annahmen, zerrten die aufgekratzen Damen auch noch meine Liebste und ihren Bruder vor die Linse. Es war mal wieder das übliche Langnasen-Shooting, obwohl die Damen schon überaus gut gelaunt waren. War wohl was drin, im Weihrauch.
Wir haben übrigens schon wieder einen Feiertag erwischt: Es waren wirklich viele Chinesen in der Gegend des Tempels unterwegs – da war offenbar gleich noch ein Friedhof in der Nähe. Was uns dabei aufgefallen ist: An den Straßenstränden gab es Geld zu kaufen. Spielgeldscheine, mit auffällig vielen Nullen drauf. Es gehört dort zum Totenkult, den Toten zu Ehren Geld zu verbrennen und so flog auch eine Menge Asche durch die Luft.
Die andere Skyline bei Nacht: Das untere Drittel des neuen Towers ist schon bewohnt
Den Rest des Tages haben wir uns wieder mit Shopping vergnügt, das drängt sich in dieser Stadt schon irgendwie auf. Ich kann nicht sagen, dass ich mich komplett neu eingekleidet habe – schon für den Fall, dass der Zoll hier mitliest – aber ein paar T-Shirts und so hab ich schon gefunden. In der Nähe unseres Hostels gab es ein paar ziemlich coole kleine Läden.
Da auch unsere Reiseliteratur schon langsam zur Neige ging, sind wir gegen Abend noch mal rüber nach Central in die IFC Mall, wo es ein Buchladen mit englisch- und zum Teil auch deutschsprachigen Büchern und Zeitschriften gab.
Nach ein paar Fotos von Hong Kong Island bei Nacht ging es ein letztes Mal auf Beobachtungsposition für die Symphonie Of Lights. Dort haben wir uns wieder mit Kathrin getroffen, die uns anschließend mal wieder in ein sehr leckeres Restaurant führte. Und weil wir gerade in der Nähe waren, hat sie uns auch gleich noch den Ausblick aus ihrer Wohnung gezeigt. Hübsche Wohnung hat sie, ich glaube in Hong Kong lässt es sich wohnen.
Mit dem Taxi ging es viel zu spät wieder zurück zu unserem Hostel, wo es schon wieder ans Packen ging. Die Zeit ist mal wieder viel zu schnell vorbei gewesen. Hong Kong war eine komplett andere Erfahrung als Peking. Während in Peking die Kultur im Vordergrund stand, ist es in Hong Kong der Puls der Metropole, der einen durch die Straßen treibt und man muss sich einfach treiben lassen, um der Faszination dieser Stadt zu erliegen.
So langsam machten sich bei mir aber auch Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Zum einen war der Urlaub bis hierhin sehr anstrengend – schließlich waren wir jeden Tag unterwegs, das schlaucht irgendwann – und zum anderen hat Hong Kong ein Klimaproblem. Ich erwähnte es anfangs schonmal: Es ist wirklich sommerlich warm dort. Gepaart mit der hohen Luftfeuchtigkeit ist das für sich genommen schon anstrengend genug. Nun kommen aber noch die Gegenmaßnahmen der Bevölkerung dazu.
Ausblick auf den Hafen aus einer Hong Konger Wohnung
Es gibt in Hong Kong kein überdachtes Gebäude, das nicht klimatisiert wird. Die Klimaanlagen sind dabei nicht nur auf „Ach, machs mal ein wenig kühler, bitte“ eingestellt, nein sie stehen alle und immer auf „MACH MIR DEN SÜDPOL, BABY!!!“ Das geht soweit, dass man auf den Straßen von angenehmer kühler Luft aus den Geschäft angeblasen wird, während man jedesmal in unmittelbare Schockfrost-Starre verfällt, sobald man ein solches Geschäft betritt. Ist vielleicht auch eine Strategie die globale Erwärmung zu bekämpfen. Ich fühlte mich in folge dessen allerdings ein wenig verschnupft.
Ausblick auf den Hafen aus einer Hong Konger Wohnung
Ich hoffte, dass die folgenden Tage erholsammer werden würden, auch wenn ich damals schon wusste, wie illusorisch diese Hoffnung war. Aber Hoffnung, so sagt man, stirbt ja bekanntlich zuletzt…
Den Tempel mit den viiielen Buddhas muss ich mir das nächste Mal auch ansehen, da war ich noch nicht. Die sehen ja zumindest teilweise seeehr amüsant aus…
Hallo Tommi, die Buddhas sind sehr hübsch. Ich habe mich sehr amüsiert. Schicke Kerle. Das Bild von den Katzen audf den Koffern werde ich mir ausdrucken.