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China Tag 3 – Die Große Mauer

Für den dritten Tag hatten wir uns die Große Mauer vorgenommen. Unser Hostel hatte diverse Touren im Angebot, wir haben uns für den Trip nach Mutianyu entschieden. Das sollte nicht ganz so touristisch überlaufen sein, wie Badaling, aber auch nicht so anstrengend wie Simatai


Die Große Mauer

Wir wurden mehr oder weniger direkt an unserem Hostel von einem kleinen Reisebus abgeholt, zur Mauer gebracht und hatten dann dort etwa zwei Stunden Zeit, uns dieses wahnwitzige Bauwerk anzuschauen. Das Wetter war hervorragend und nachdem uns die Seilbahn hochgebracht hatte, konnten wir dieses Weltwunder in voller Pracht bewundern.


Seilbahn auf dem Weg zur Großen Mauer

Sie sieht aus wie eine der Kulissen aus Peter Jacksons Herr der Ringe – Verfilmungen, mit dem kleinen Unterschied, dass diese hier gebaut wurde (mehrfach übrigens). Man konnte dem Verlauf der Mauer von oben etwa noch zwei bis drei Kilometer in beide Richtungen folgen und das allein sah schon beeindruckend aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Mauer zu Spitzenzeiten 5000 bis 6000 km lang war. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, welche Aufwände unternommen worden, um diesen Koloss auf den Gipfeln der Berge zu errichten. Es wundert mich nicht, dass menschliche Skelette relativ weit oben auf der Zutatenliste stehen. 


Ausblick nach Süden von der Großen Mauer

Unsere Hoffnung hat sich auch erfüllt, Mutianyu war angenehm leer und das, obwohl schon einen Tag später der Nationalfeiertag fällig war. Unten gab es zwar viele Stände mit Touri-Schnickschnack und aufdringlichen Verkäufern, oben konnte man aber relativ entspannt über die Mauer spazieren bzw. klettern.


Maueranbeterin

Zu den Verkäufern unten gibts auch noch eine kleine heitere Anekdote: In unserem Bus waren hauptsächlich Amerikaner, unter anderem aus Ohio und mitunter auch mit leichter Neigung ins Adipöse.


Die Große Mauer

Die chinesischen Händler waren sehr bemüht ihre Waren an Mann und Frau zu bringen. Verkaufsschlager war offensichtlich ein T-Shirt mit der Aufschrift: „I climbed the Great Wall“ – Auf deutsch soviel wie: „Ich habe die große Mauer bestiegen!“


Die Große Mauer

Hier nun ein Auszug aus einem Verkaufsgespräch zwischen chinesischem Verkäufer und potentieller amerikanischer Käuferin: „Hello! Come here!! nice T-Shirt!!! We have in your size too!“ – Auf deutsch: „Hallo! Kommen Sie her, hübsche T-Shirts! Auch in Ihrer Größe!“


Die Große Mauer

Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass dem kein Austausch von Geld und Ware folgten. Es ist allerdings auch ein gutes Beispiel für die chinesische Direktheit. Eine chinesische Frau hätte da – so unsere Vermutung – wohl gar kein Anstoß genommen.


Die Große Mauer

In dem Bus hatten wir auch eine Führerin, die verständliches Englisch gesprochen hat und uns während der Fahrt so einige interessante Dinge über Peking und China erzählt hat. So haben wir erfahren, dass Hochhäuser nur im äußeren Teil Pekings gebaut werden – außerhalb der zweiten Ringstraße – und diese erst ab 1950 gebaut wurden.


Die Große Mauer

Auch die Ein-Kind-Politik hat sie noch etwas genauer erklärt, wer sich dafür interessiert kann aber auch einfach in der Wikipedia nachlesen, das war in etwa dasselbe.


Mitfahrgelegenheit auf Chinesisch

Für uns von speziellem Interesse waren natürlich die Einzelheiten zum Nationalfeiertag, der schonen einen Tag später am 1. Oktober dran war. Wir haben erfahren, dass für die Chinesen die komplette Woche frei war. Im Fernsehen hatten wir gehört, dass es sogar zwei Wochen sein sollen, die auch die Goldenen Wochen genannt wurden. Was davon stimmte und welche Chinesen nun genau frei hatten, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Unsere Führerin war davon jedenfalls ausgenommen.


Peking am Nachmittag

Ich hatte mir insgeheim etwas Hoffnung gemacht, dass wir in den Genuß eines kleinen chinesischen Feuerwerks kommen würden. Meine Hoffnung wurde allerdings enttäuscht: Größere Events zum Nationalfeiertag gibt es nur alle 5 Jahre. Der kommende Nationalfeiertag war aber nur der 59. Jahrestag der Republik, wir sollen doch nächstes Jahr nochmal wiederkommen, hat sie gesagt. Und wir könnten uns ja stattdessen bei Sonnenaufgang (!!!) das Hissen der Staatsflagge anschauen…


Verkehr in Peking

Am Abend hatten wir die Ehre zwei gleichermaßen nette wie auch interessante Menschen kennenzulernen, die uns ins Xiao Wangfu zur traditionellen Pekingente eingeladen hatten. Vielen Dank nocheinmal auch an dieser Stelle und viele Grüße nach Peking!!!


Peking am Nachmittag

Auch wenn das Essen eigentlich nebensächlich war, kann ich nicht verheimlichen, dass so eine Pekingente schon sehr lecker ist. Das war jetzt meine erste und bisher leider auch einzige, daher fehlt mir der Vergleich, aber ich war begeistert!


Pekingente

  1. pekingente kann nur lecker sein.wenn man den aufwand bedenkt,der dahinter steckt. 🙂

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Webmentions

  • sixumbrellas » Blog Archiv » Jahresrückblick 2008 26. Oktober 2008

    […] zum ersten Mal getan? Auf der Großen Mauer spaziert. Durch die Masuren gepaddelt. Froschschenkel […]