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Beatsteaks in der Wuhlheide

Längst überfällig der Bericht, ich weiß, aber besser spät als nie. Also, es war einmal vor langer langer Zeit etwas mehr als einem Monat, da sollten die Beatsteaks in der ausverkauften Wuhlheide aufspielen.

Wetter
Wetter

Es sollte ein historischer Samstag werden, der eigentlich einzig und allein durch das quasi einmalig besondere Datum 07.07.2007 ausgezeichnet war. Und ich kann euch sagen, an diesem Tage sind eine Menge Hochzeiten ins Wasser gefallen. Bei uns jedenfalls war das Wetter so schlecht, dass wir ernsthaft überlegt haben, ob wir die Sache mit dem Konzert nicht einfach sein lassen würden. Und um der Heulerei noch eins oben drauf zu tun, gings meiner Begleitung und mir darüber hinaus auch sonst nicht so berauschend. Mich jedenfalls plagten fiese und gemeine Kopfschmerzen.

Wir haben es trotz dieser widrigen Umstände auf uns genommen und sind doch noch zur heiligen Wuhlheide gefahren, wo uns zunächst einmal viele viele gutgelaunte Menschen und schließlich erstmal ein anständiger Regenschauer erwarteten. Zu unserer allgemeinen guten Laune und Befindlichkeit gesellten sich jetzt auch noch kalte durchnässte Klamotten. Wer kommt eigentlich auf die bekloppte Idee, im Berliner Sommer ein Open Air Konzert zu veranstalten???

Dendemann
Dendemann

Und dann plötzlich – mit etwa 2 Stunden Verspätung – standen da zwei Beatsteaks auf der Bühne. Statt Musik zu spielen kündigten sie die Vorband an und das war irgendwie auch bitter nötig, denn man hatte sich mit dem Dendemann jemand völlig genrefremden auf die Bühne geholt und da kann ein wenig Support a la Der beste Rapper Deutschlands!!! sicher nicht schaden.

Dendemann
Dendemann

Tatsächlich hat das kurze Gastspiel des Sprachkünstlers auch erstaunlich gut funktioniert. Ich mein, ich hab mich sowieso amüsiert, ich mag den Dendemann ja sehr. Aber auch die Freunde der Taktschnitzel haben ordentlich gebounced und mitgegröllt und was man bei H.I.P.H.O.P. eben so macht. Da muss man vor dem Herrn Dendemeier mal ordentlich den Hut ziehen. Als es dann das eine Mal nicht so ganz mit der Mitmachnummer funktioniert hatte – er hatte seine quasi Balade Dreieinhalb Minuten angestimmt – war er sich auch nicht zu fein, die Sache abzubrechen und etwas publikumkompatibleres rauszukramen. Wie gesagt, Respekt und so.

Beatsteaks
Beatsteaks

Dendemann war etwa 40 Minuten auf der Bühne. Nach einer kurzen Umbaupause wars dann vorbei mit der Gemütlichkeit. Klar, die Beatsteaks betraten die Bühne, fingen an Krach zu machen und in der Wuhlheide potenzierte sich alles was an Stimmung vorhanden war. Ich war irgendwie froh, dass wir uns verhältnismäßig sichere Plätze auf den Rängen ausgesucht hatten, für das, was da in der Moshpit abging bin ich inzwischen eindeutig zu alt.

Beatsteaks
Beatsteaks

In den folgenden Stunden war eigentlich alles dabei, was das Fan- und auch Nicht-Fan-Herz höher schlagen lässt. Alle Hits, alle anderen guten Songs, alle bekannten Titel, alle unbekannten Stücke und sogar noch so einiges, was eigentlich ganz andere gemacht haben und alles verpackt in einer großartigen Bühnenshow, dargeboten von äußerst sympathischen und glaubwürdigen Musikern. Ein Konzert also, dass selbst einer gewissen besten Band locker das Wasser reichen kann.

Beatsteaks
Beatsteaks

Extra für das große Tourabschlusskonzert in Berlin hat man seitens der Band auch das gute alte Surfbrett wiedergefunden. Ich geb zu, ich hatte nicht mitbekommen, dass es jemals abhanden gekommen war, aber ich hab ich trotzdem mal gefreut.

Beatsteaks
Beatsteaks

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir nicht bis zum Ende dageblieben sind. Die eingangs erwähnten Befindlichkeiten ließen uns aufbrechen, als die erste Zugabe verklungen war. Beim Abmarsch in Richtung S-Bahnhof konnten wir allerdings noch eine ganze Weile der zweiten Zugabe lauschen und wenn man Augenzeugenberichten Glauben schenken darf, hat die noch ne ganze Weile gedauert.

Für alle Anwesenden war es dann also doch noch ein quasi historischer Samstag, völlig unabhängig vom Datum.